Rezept: »Honig-Jelly« für Ameisen

Selbstgemachtes Honig-Jelly für Ameisen in einen Napf abgefüllt

Problem und Lösung

Die Problematik mit der Fütterung von Honig in Näpfen und von Honigwasser in den 360°-Tränken vom AntStore habe ich bereits in meinem Beitrag »Was die Kleinen können, die Großen aber nicht« geschildert.

Meine Lösung, die auch hervorragend von den Ameisen angenommen wird, ist, dass ich das Honigwasser zukünftig in fester Form als »Honig-Jelly« verfüttere. Der Aufwand und die Kosten zur Herstellung sind dabei relativ gering und als Ergebnis bekommt man ein sicheres Nahrungsmittel für seine Ameisen, in dem keine Arbeiterin mehr zu Tode kommen oder welches unkontrolliert die Arena verschmutzen kann.

Ich habe mich dafür entschieden, gleich ein ganzes Honigglas voller Jelly herzustellen, damit ich auf Dauer etwas für alle meine Kolonien zur Verfügung habe.

Zutaten

Um das »Honig-Jelly« herzustellen zu können, benötigst du folgende Zutaten:

210gHonigflüssig
150mlWasser
1PriseSalz
1Pck.Gelatineausreichend für 500 ml Flüssigkeit

Herstellung

Die Herstellung von »Honig-Jelly« ist vergleichbar einfach:

  1. Gelatine nach Anweisung auf der Packung herstellen. Da ich mich in der Vergangenheit noch nicht mit Gelatine anfreunden konnte, habe ich auf die »RUF Sofort-Gelatine« zurückgegriffen und damit einwandfreie Erfahrungen gemacht. Zudem ist hier noch ein hoher Anteil von Maltodextrin enthalten, das eine weitere Kohlenhydratquelle darstellt.
  2. Honig und Wasser gut vermischen und dabei leicht erwärmen. Unbedingt vermeiden, das Honigwasser auf über 38 Grad zu erwärmen, da sonst gewisse Bestandteile im Honig anfangen zu denaturieren. Mit warmem Honigwasser lässt es sich leichter arbeiten. Tipp: ich habe das Ganze direkt im Honigglas gemischt und verarbeitet. Somit musste ich es nicht noch einmal umfüllen.
  3. Salz und Gelatine in das erwärmte Honigwasser geben und optimal verrühren, bis sich alles gut aufgelöst und verbunden hat. Das hat bei mir mehrere Minuten gedauert, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Tipp: ich habe den sich evtl. bildenden Schaum und an der Oberfläche schwimmende feste Bestandteile zwischendurch immer abgefischt.
  4. Das warme Gemisch in die gewünschten Gefäße abfüllen und dauerhaft im Kühlschrank lagern.

Auf dem Foto oben siehst du, dass ich ein wenig des Honig-Jellys in kleine Näpfe gefüllt habe. Diese kann ich einfach in die Arena stellen. Da ich nur 10 solcher Näpfe zur Verfügung habe, habe ich den Rest in einem Honigglas im Kühlschrank gestellt. Aus dem Glas werde ich dann immer kleine Portionen mit einem Spatel oder ähnlichem entnehmen und dann verfüttern.

Ist »Agar-Agar« eine Alternative zur Gelatine?

Ich hatte zuvor überlegt, ob ich nicht pflanzliches Agar bzw. Agar-Agar für mein Jelly verwenden sollte. Ein Punkt spricht meiner Meinung nach klar dagegen:

Agar benötigt eine ungefähre Temperatur von 95 °C, um zu verflüssigen und geht dann erst wieder bei einer Temperatur von etwa 45 °C in einen festen Zustand über. Diese Temperaturen sind für die gesunden Bestandteile im Honig eindeutig zu hoch und würden die Qualität des Honig-Jellys deutlich vermindern. Um die natürlichen Bestandteile des Honigs nicht zu zerstören, ist es wichtig, diesen nicht über 38 °C zu erwärmen. Nur so können auch die Ameisen von den enthaltenen Aminosäuren, Eiweißen, Enzymen, Vitaminen und Mineralstoffen profitieren.

Trennung von Kohlenhydraten und Proteine im Futter

Einen Aspekt möchte ich noch erwähnen, da ich auf den Umstand hingewiesen wurde, dass Kohlenhydrate und Proteine getrennt verfüttert werden sollen. Zwar kann die eindeutige Trennung der Kohlenhydratquelle von der Proteinquelle bei einem Jelly mit Gelatine nicht gewährleistet werden, jedoch sehe ich darin kein außerordentliches Problem.

Zusammenfassung

Um einige Probleme mit der Fütterung von Honig und Honigwasser zu lösen, habe ich mir ein einfaches Rezept für »Honig-Jelly« ausgedacht. Dieses Jelly wird hervorragend von meinen Ameisen angenommen. Der Wareneinsatz, um acht kleine Näpfe und ein Honigglas zu füllen, ist relativ gering. Die Kosten sind also ebenfalls relativ niedrig. Man benötigt lediglich etwas Honig, welche die teuerste Komponente ist. Hier kannst du aber auch auf günstigen Honig zurückgreifen, weil auch dort die Qualität einwandfrei ist. Des Weiteren benötigst du noch Wasser und etwas Salz. Um das Honigwasser zu binden, wird zudem noch Gelatine benötigt. Pass auf, dass du das ganze nicht zu hoch erwärmst, damit die Qualität des Honigs erhalten bleibt. Das pflanzliche Agar eignet sich nicht zur Herstellung des Honig-Jellys.

Bildquellen:

  • Selbstgemachtes Honig-Jelly für Ameisen in einen Napf abgefüllt: Christian Kler | All Rights Reserved

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert