Du hast Dir Deine Einsteiger-Ausrüstung und Zubehör zum Sondeln gekauft und möchtest endlich loslegen? Wo aber findest Du die schönen »Schätze»? Wo darfst Du suchen? Oder genauer gefragt, was musst Du beachten, damit Du keine Probleme mit Behörden und Eigentümern bekommst? Wenn Du ein paar grundlegende Dinge beachtest, kannst Du ohne Probleme Deinen neuen Metall-Detektor zum Einsatz bringen. Ich teile Dir in diesem Artikel die wichtigsten Tipps zur Schatzsuche auf dem Acker aus meiner jahrelangen Erfahrung als Sondengänger mit.

Hinweis: Über manche Links in diesem Artikel gelangst Du direkt zum Produkt oder der passenden Kategorie oder Übersichten auf Amazon. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen1.
Warum sind Ackerflächen für Schatzsucher interessant?
Stell Dir vor, Du hast Deine Sondel-Ausrüstung zusammengestellt und möchtest endlich loslegen mit der Schatzsuche. Aber wo nur sollst Du anfangen? Die besten Flächen sind gut bearbeitet Äcker, und zwar aus gleich mehreren Gründen.
Äcker erzählen und speichern die Geschichte der Umgebung
Landwirtschaftliche Flächen werden in der Regel schon sehr, sehr lange für diesen Zweck genutzt. In früheren Zeiten wurden diese natürlich noch nicht mit modernen Maschinen bearbeitet, sondern mit viel Körpereinsatz von Mensch und Tier. Hierbei haben die Menschen, die eine Ackerfläche über die Jahrzehnte bis Jahrhunderte bearbeiteten, so einiges auf den Äckern verloren, liegen lassen oder »entsorgt«. Verloren wurden unter anderem Schmuck und Münzen aus Gold oder Silber, liegen gelassen wurden gerne Werkzeuge und entsorgt wurden gerne Plomben aus Blei, die damals die Korn- oder Dünger-Säcke verschlossen hielten.
Jetzt wird es zusätzlich interessant: Oft kam es vor, dass sich die Ackerflächen mit der Zeit vergrößert haben, weil unter anderem benachbarte Flächen zusammengelegt wurden. Dabei sind Wege, die durch die zuvor getrennten Acker verliefen, verloren gegangen. Aber was ist, wenn diese Wege oft genutzt wurden, weil diese zum Beispiel zu einer Mühle führten? Natürlich musste der Bauer den Müller bezahlen, und zwar mit den Münzen der jeweiligen Zeit. Auch schon früher haben Menschen Münzen verloren, welche nun durch die Bemühungen des Bauern im Boden schlummern und darauf warten, von Dir gefunden zu werden.
Leider haben manche interessante Funde einen nicht so schönen, wenn aber historischen Hintergrund: Gefechte, die mit Musketen, Säbeln und später auch mit anderen Gewehren geführt wurden, haben vielfach ihre Spuren in der Erde hinterlassen. Ich selbst finde regelmäßig Musketenkugeln und Patronen (teilweise auch neueren Datums, verschossen von Jägern). Vereinzelt sind auch schöne Abzeichen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg aller beteiligten Nationen im Boden zu finden.
Äcker sind (in der Regel) einfaches Gelände
Das offensichtliche zuletzt: Gut bearbeite Äcker sind besonders eben und damit leicht zu begehen. Das ist zum Beispiel sehr praktisch, da die Suchspule immer schön mit dem gleichen Abstand zum Boden geschwenkt werden kann. Dies wäre nicht so einfach möglich, wenn die Fläche sehr uneben wäre. Ich selbst bin schon auf lange unbearbeiteten Flächen gelaufen. Glaub mir, direkt nach der Maisernte zu Sondeln, bevor gepflügt wurde, ist echt anstrengend.
Deshalb solltest Du den Bauern erst in Ruhe seine Arbeit machen lassen: Der Acker wird nach der Ernte in der Regel gepflügt, um die Erde aufzulockern und Unkraut sowie alte Pflanzenreste zu entfernen. Nach dem Pflügen wird der Acker geeggt. Dies geschieht mit einer Egge, die die großen Erdklumpen zerkleinert und die Oberfläche somit richtig schön glättet. Wenn ein Bauer das Feld noch weiter bearbeiten muss, kommt als weiterer Bearbeitungsschritt manchmal auch ein Abschleppnetz oder eine Abschleppkette zum Einsatz, die über das Feld gezogen werden, um kleine Erdklumpen weiter zu zerkleinern und die Oberfläche zu glätten. Also dienen das Pflügen, Eggen und das Abschleppen dazu, um einen Acker glatt und eben zu machen. Diese Beschaffenheit der Fläche ist nahezu ideal zum Sondeln.
Die Auswahl des (richtigen) Ackers
Jetzt wird es etwas kompliziert, oder auch nicht? Wenn Du, wie ich, in einer ländlichen Region wohnst, dann ist es in der Tat viel einfacher einen passenden Acker zu finden, als wenn Du in Berlin oder Frankfurt Mitte wohnst. Aber egal, wo Du wohnst, am Anfang ist es wichtig, dass Du Erfahrung mit der Technik sammelst. Dafür ist nahezu jeder Acker geeignet, für den Du die Genehmigung vom Eigentümer hast, dort Sondeln zu dürfen. Wie aber findest Du die richtig interessanten Acker?
Nutze mehrere Quellen (On- und Offline)
Es gibt mehrere Möglichkeiten einen interessanten Acker zu finden, Online sowie Offline. Du kannst zum Beispiel mit älteren Menschen aus Deiner Gemeinde in Kontakt treten, die Dir Geschichten aus der Umgebung erzählen können. Meistens sind Mitglieder eines Geschichtsvereins oder des Heimatvereins sehr auskunftsfreudig. Hier findest Du Wissen in Form von Erzählungen oder vielleicht auch alten Dokumenten, welche Du kaum online finden kannst.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen, ist die Bedeutung von (historischen) Karten. Es gibt mehrere Quellen, wo Du solche finden kannst.
Mein Favorit: Vetus Maps für Android oder iPhone
Vetus Maps ist ein Werkzeug für Historiker, Forscher und diejenigen, die sich für die Geschichte einer Region interessieren. Und genau das tust Du, wenn Du Dir einen interessanten Acker suchen möchtest.
Mit Vetus Maps kannst Du ganz einfach historische Karten mit modernen Karten vergleichen und so ganz einfach die Entwicklung eines Gebietes sehen. Damit das ziemlich einfach funktioniert, kannst Du die alten Karten über die modernen Karten legen und per Schieberegler die Transparenz steuern. So kannst Du zum Beispiel sehen, wo früher ein Feldweg war, wo heutzutage ein Feld ist, um bei meinem Beispiel von oben zu bleiben. So kannst Du historische Stätten und alte Sehenswürdigkeiten finden, die es heute vielleicht nicht mehr gibt, aber auf alten Karten verzeichnet sind.
Die App Vetus Maps steht kostenlos im App Store (Apple) und bei Google Play zum Download zur Verfügung.
Alternative: Die GEO-Portale der Bundesländer (Linkliste)
Neben Vetus Maps und Google Maps kannst Du die Geo-Portale der Bundesländer verwenden, um Dir Kartenmaterial anzusehen.
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Das Gespräch mit dem Bauern oder Eigentümer
Wahrscheinlich fragst Du Dich, was Du dem Bauern erzählen kannst, warum Du ausgerechnet auf seinem Grund und Boden nach Schätzen suchen möchtest. Sei einfach ehrlich, aber hebe die Vorteile für den Bauern hervor. Du tust nämlich auch etwas Gutes für den Landwirt. Denn, wenn Du eines in großer Zahl finden wirst, dann ist es »Müll«. Nägel aus Eisen und andere Spitze Gegenstände aus Metall usw., die die Maschinen des Landwirtes beschädigen können. Ja, Dein (neuer) Metall-Detektor kann höchstwahrscheinlich Eisen diskriminieren, jedoch hat die Erfahrung gezeigt: Wer Eisen diskriminiert, also seine Sonde so einstellt, dass sie kein Signal gibt, sollte sie auf unedles Metall treffen, der verpasst auch Funde von edlem Metall.
Wie dem auch sein, Müll lassen wir als verantwortungsbewusste Sondengänger nicht einfach liegen. Auch diesen Metall-Schrott nehmen wir mit und entsorgen diesen, damit er nicht mehr in den Reifen der Landmaschinen des Bauern landen. Das klingt jetzt marginal, jedoch kann ich Dir aus Erfahrung sagen, dass unsere Gruppe, die regelmäßig zusammen Sondeln geht, mehrere Kilos Müll von den Feldern sammelt. Versichere dem Eigentümer oder Pächter zudem, dass Du alle Löcher, die Du gräbst, wieder mit Erde verschließt und Du den Acker so hinterlässt, wie Du ihn vorgefunden hast. Und halte Dich an dieses Versprechen!
Verantwortung und rechtliche Aspekte
Wie zuvor erwähnt, hast Du als Schatzsucher die Pflicht, die Dir zur Verfügung stehende Fläche ordnungsgemäß wieder zu verlassen. Das bedeutet, dass Du (auch Deinen eigenen) Müll mitnimmst und nicht einfach liegen lässt. Ebenso verschließt Du die Löcher, die Du mit Deinem Spaten oder anderen Grabungswerkzeug gebuddelt hast.
Ebenso hast Du darauf zu achten, ob sich nahe Anwohner gestört fühlen könnten, denn wenn diese sich beim Bauern beschweren, dann lässt er Dich wahrscheinlich kein zweites Mal auf diesen oder auf einen anderen seiner Äcker Sondeln.
Es gibt zudem auch weitere rechtliche Rahmenbedingungen für das Sondeln, einschließlich Denkmalschutzgesetze sowie Meldepflichten für archäologische Funde. Hierzu wird es einen gesonderten Artikel von mir geben.
Zur Sicherheit sei aber hier schon gesagt: Halte Dich von Bodendenkmälern fern und informiere Dich grob über die Gesetze und Bestimmungen Deines Bundeslandes.
Gefahren beim Sondeln auf dem Acker (Achtung: Lebensgefahr!)
Ein wichtiges Thema sind die Gefahren beim Sondeln. Wie oben bereits erwähnt, kannst Du beim Sondeln auf dem Acker auch alte Pistolen- und Gewehr-Patronen finden. Selbst alte (Kriegs-)Waffen und (Hand-)Granaten werden häufig gefunden. Leider ist nicht auszuschließen, dass hier keine Blindgänger dabei sind. Hier besteht absolute Lebensgefahr und Du musst hier unbedingt auf Nummer sicher gehen. Bei einem Verdacht auf Blindgängern und Waffen musst Du die Polizei bzw. den Kampfmittelräumdienst alarmieren. Keine Angst: Die Beamten sprechen vorher mit Dir und Du hast keine Kosten zu tragen!
Fazit
Für mich ich Sondeln auf dem Acker ein richtiges Vergnügen. Wenn Du meine Tipps beherzigst, dann wirst Du auch viel Spaß haben und ein gutes Verhältnis zu den Bauern Deiner Umgebung pflegen können. Zur Belohnung findest Du ganz sicher alte Knöpfe, Münzen, Halsketten, Anstecker, Ringe, Musketenkugeln, Patronen, Plomben und weitere interessante Dinge aus Bronze, Silber und Gold. Auch als Einsteiger und Anfänger.
Deine Funde kannst Du sehr gut in einer Fundtasche und einem Coinpad verstauen.
Fußnoten
- Christian Kler ist Teilnehmer des Amazon-Partnerprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Webseiten konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Partner-Links zu Amazon.de Entgelte verdient werden können.[↑]