
Bei der Planung der Camponotus-Anlage habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie ich viel Wegstrecke für die lauffreudigen Nicos schaffen kann. Ebenso wollte ich eine gute Lösung in Bezug auf das Beobachten der Ameisen finden, schließlich möchte ich die Damen bei der Futtersuche gut sehen können. Hier bot sich hervorragend der Ameisen-Spiralturm an. Vier Meter durchsichtiger Kunststoffschlauch verbinden das Nest mit der Arena. Die Schlauchanschlüsse des Nestes befinden sich am oberen Teil, die der Arena am unteren Teil. Dadurch sind ca. 20 cm Höhenunterschied für die Ameisen zu überwinden. Die Spirale bietet, zusätzlich zur perfekten Beobachtungsmöglichkeit, noch den Vorteil, dass die Ameisen keine großen Steigungen überwinden müssen. Das macht unter anderem den Transport von Futter, Nistmaterial oder Ähnlichem einfacher, mal abgesehen von der Entfernung zum Nest. Ich möchte den Ameisen jedoch auch einen gewissen Auslauf bieten.
Gestern sind die Nicos in die Anlage gezogen und ich hatte noch Fragen, die ich mithilfe der (privaten) Facebook-Gruppe »Ameisenhaltung« klären wollte. Erstens wollte ich wissen, ob die Kolonie sofort komplett ins Nest einzieht, oder ob sie noch evtl. Eier zurücklassen und diese erst später ins Nest holen. Zweitens wollte ich wissen, wie lange ich das Gründungsnest (Reagenzglas) noch zur Verfügung stellen soll. Da sich dort schon ein wenig Schimmel gebildet hatte, wollte ich wissen, ob ich dieses sofort entfernen konnte.
Meine Fragen wurden super beantwortet und es wurden auch Fragen zu meinem Setup gestellt. Ich habe dann das oben gezeigte Foto mit der Anlage in die Gruppe gestellt. Daraufhin erhielt ich viel Lob, jedoch wurden mir auch Bedenken in Bezug auf den Spiralturm mitgeteilt.
Das nachvollziehbare Problem mit dem Spiralturm ist, dass der Weg zur Futterquelle für diese winzige Kolonie noch viel zu weit sei. Mein Gedanke war, dass Ameisen in der Natur auch nicht immer und überall Futter finden und manchmal einen weiteren Weg haben. Jedoch wurden mir Erfahrungen mitgeteilt, die besagen, dass Camponotus nicobarensis sehr umzugsfreudig sind und sich immer nah an der Futterquelle ansiedeln. Einen Auszug aus dem Nest in die Arena wollte ich natürlich unbedingt vermeiden, da die Nistbedingungen dort um ein Vielfaches ungünstiger sind. Das Nest beheize ich zum Beispiel mit einer Heizmatte auf ca. 24 bis 28 Grad Celsius, je nach Nestbereich. Die Arena wird nicht extra beheizt und unterliegt den Schwankungen der Raumtemperatur.
Ich habe mich aus den zuvor genannten Gründen zur vorübergehenden Entfernung des Spiralturmes entschieden. Diesen werde ich erst wieder als Verbindung zwischen Nest und Arena anschließen, wenn die Kolonie deutlich gewachsen ist. Ich denke da an eine Größe von etwa 100 bis 200 Tieren.
Die Verbindung von Nest und Arena habe ich dann mit einem Stück Schlauch realisiert, den ich in heißem Wasser passend zurechtgebogen hatte, damit der ganze Verbund nicht unter Spannung steht. Die Anlage sieht also jetzt vorerst so aus:

Ich hoffe, dass ich mit diesem Schritt der kleinen Kolonie der Nicos etwas beim Aufstieg zu einer Super-Kolonie helfen kann.
Cool! Welch Zufall, dass du dich mit dem Thema beschäftigst. Ich wollte für die Kinder so was bauen. Tipps für einen kleinen Start? Ggf was komplett fertiges?
Hi Marc,
im AntStore gibt es ein fertiges Set: https://www.antstore.net/shop/de/Ameisen-Starter-Sets-Ameisenfarmen-antfarm/Starter-Sets—Ameisen/bundle-offer.html
Das wäre etwas komplett Einsatzbereites.
LG
Christian